
Es ist Anfang September und mich packt das Rennrad Transalp Fieber mal wieder. ich bin dieses Jahr schon mehr als 10.000 km mit dem Renner unterwegs gewesen, bisher aber nur wenige in den „richtigen“ Bergen. Das wollte ich nun ändern, so nahm ich mir für das Wochenende 05/06.09 eine längere Tour mit vielen Höhenmeter vor. So wollte ich unter anderem auf das Stilfserjoch auf 2775 m hoch. Das Stilfserjoch ist der zweithöchste asphaltierte Pass der Alpen. Höher gelegen ist nur der Col de l’Iseran in Frankreich.

Ich hatte mir für den Freitag vor dem Wochenende Urlaub genommen. So das ich drei Tage frei hatte. Am Freitag starte ich gegen 05:30 Uhr in München Großhardern mit meinem Rennrad Richtung Süden. Nach knapp einer Stunde fuhr im am Starnberger See entlang. Ich erreichte am späten Vormittag Garmisch Partenkirchen, von hier aus ging es weiter in Richtung Fernpass. In der Mittagszeit erreichte ich den Fernpass und es ging über Imst weiter nach Landeck. In Landeck fuhr ich dann weiter Richtung Reschenpass.

Da die Bundesstraße zum Reschenpass gesperrt war, ging es kurz nach Pfunds über die 27er erstmal in die Schweiz. Kurz nach dem Zollübergang Martina ging es zurück nach Österreich. Dort ging es dann paar Höhenmeter nach oben bis nach Nauders. In Nauders sollte für heute Schluss sein. Abends gab es in einem Restaurant in Nauders noch eine Pizza.



Am nächsten Morgen startete ich gegen 05:30 Uhr in Nauders Richtung Reschenpass. Den erreichte ich nach weniger als 1 Stunde radeln und überquerte die Grenze nach Italien. Von da aus ging es am Reschensee vorbei nach Taufers im Münstertal. Dort verließ ich Italien wieder und betrat die Schweiz. In Santa Maria im Münstertal bog ich dann ab auf die Passstraße zum Umbrellapass. Ich kämpfte mich dann einige Kilometer nach oben. Nach einiger Zeit bikeklettern erreichte ich dann den Umbrellapass auf rund 2500 m Höhe




Von hier sah man schon den etwas höher gelegen Stelvio Pass. Nach knapp einer Stunde erreichte ich das Stilfserjoch auf 2775 m. Das war der bisher höchste gefahrene Bergpass von mir. Hier oben befindet sich Italiens einziges reines Sommerskigebiet. Im Winter kommt man aufgrund der nicht geöffneten Passstraße nicht hoch und das Skigebiet ist nicht geöffnet.


Nach einer kurzen Pause ging es dann die Passstraße runter nach Prad. Von Prad aus ging es weiter nach Meran bei über 30 Grad und Sonnenschein. In Meran fuhr ich dann weiter Richtung Passeiertal. Hier sollte mich der zweite hohe Pass der Tour erwarten. Gegen späten Nachmittag erreichte ich St. Leonhard im Passeiertal. Ich entschied mich dafür heute auch noch das Timmelsjoch zu erklimmen.


Nach einer Stunde Rennradklettern und etwas müden Beinen machte ich mal schlau bezüglich einer Unterkunft für die nächste Nacht. Am Timmelsjoch gibt es auf 1600m eine Unterkunft, wo ich bei einer früheren Tour mal übernachtete und eine auf 1850 m. Beide Unterkünfte waren leider ausgebucht. So nahm ich mir vor bis nach Sölden zu fahren, wo ich zum Glück auch eine Unterkunft fand, wo ein Checkin nach Mitternacht möglich ist.
Ich fuhr dann weiter und entschied mich bei dem Gasthof auf 1600m zu stärken. Nach einem Schnitzel mit Pommes ging es dann weiter. Ich fuhr gegen 20:30 Uhr an der zweiten Unterkunft vorbei, hier befand sich auch die geschlossene Schranke (Timmelsjoch ist für den Verkehr nur von 7-20 Uhr geöffnet). Ich fuhr dran vorbei und kämpfte mich weiter nach oben. Auf einmal sah ich helles Licht am Himmel hinter mir, es zog ein Gewitter über die Berge. Ich entschied mich zurückzufahren und zu schauen ob ich bei der Unterkunft auf 1850m trotz Ausbuchung einen Platz finde. Wir fanden eine Lösung und so blieb ich die Nacht hier.


Im Nachhinein hätte ich weiterfahren können, das Gewitter zog halb vorbei. Trotzdem war es eine gute Entscheidung, hätte auch anders laufen können. Am nächsten Tag startete ich nach einen guten Frühstück gegen 07:15 Uhr. Nach einer Stunde war im oben am Timmelsjoch. Leider war es sehr nebelig droben. Dann ging es mit Speed die Passstraße runter. Nach 45 Minuten erreichte ich Sölden, ab hier ging es über die Bundesstrasse durchs Ötztal hindurch.



Dann gab es an einer Tanke ein zweites Frühstück. Der Wetterbericht aus Deutschland sagte nichts gutes für den Rest der Fahrt vorraus. Hatte mich an der Tanke auch kurz mit einen Motorrad Fahrer unterhalten, der gerade aus Deutschland kam. Meine Befürchtungen bezüglich des schlechteren Wetters spätestens ab Deutschland, wurden durch dieses Gespräch noch verstärkt. Den Fernpass erreichte ich noch im Trocknen. Hier aß ich eine Kleinigkeit, während dessen fing es leicht an zu regnen.
So machte ich mich wieder auf den Weg. Kurz nach Ehrwald auf den Weg nach Garmisch wurde der Regen dann deutlich stärker. In Garmisch Partenkirchen kam ich komplett durchnässt an, da auch keine Wetterbesserung in Sicht war, machte ich mich auf den Weg Richtung Bahnhof Dort stieg ich dann kurz nach 16 Uhr in den Zug ein und kam gegen 17:30 Uhr in meiner Wohnung im Münchener Südwesten an.



Die Tour war anstrengend, aber bis auf den Regen am letzten Tag schön. Ich fuhr über 500km Strecke und über 10hkm in den drei Tagen mit meinem Rennrad
Antworten